Detoxing mit Unterdruck; wer von uns Wellness-Hipstern das zum ersten Mal hört, hat unmittelbar Senioren in biederen Kurbädern vor Augen, die unter luftleeren Schöpfglocken einzelne Hautareale einsaugen lassen. Um mit diesem Bild Schluss zu machen, führen wir hier lieber mal ein paar Symptome an, die auch dem Weltbild jüngerer „Patienten“ nahe kommen. Da wären Astha, Stress, Burnout, Migräne, Muskelverspannungen, chronischer Kopfschmerz, Erschöpfung, Entzündungen. Kennt jeder, will keiner.
Wer nun zum Gegenangriff blasen und einen Schröpftherapeuten aufsuchen will, der kann sich auf Treatwell einen in der Nähe aussuchen. Dabei sollte man beachten, dass ein wirklich guter Therapeut auch Zertifikate und exzellente Kundenbewertungen vorweisen kann. Schröpfen erfordert eine gesonderte Ausbildung, die zum Beispiel Masseure, Physiotherapeuten und medizinische Bademeister absolvieren. Chinesische, ayurvedische oder andere volkskundliche Mediziner lernen die Behandlungsarten meist während ihrer Stammausbildung.
Das Procedere verläuft nach Anamnese und Symptomfeststellung von außen betrachtet recht banal. Die Haut wird mit Öl vorbereitet (muss nicht sein), Reflexpunkte werden bestimmt. In manchen Fällen soll primär der Lymphfluss angeregt und das Bindegewebe gelockert werden. Dann wird nach Verhärtungen unter der Haut gesucht, die zielgenau gelöst werden sollen.
Den Schröpfglocken oder -gläsern wird durch Feuer Sauerstoff und dichte Luft entzogen, dann werden sie auf die Haut gesetzt, wo sie beim Abkühlen einen starken Unterdruck ausbilden. Teilweise wird auf diese Art bewusst ein temporärer Bluterguss erzeugt. Das ist ein Indiz für die wesentlich verstärkte Durchblutung von Haut und darunter liegendem Gewebe.
Ohne Übertreibung kann man nach einer kleinen „Schröpfkur“ sagen, dass man baff ist von der rasch einsetzenden Wirkung. Genau das richtige also für Menschen, die besonders kritisch auf schnelle Erfolge aus sind. Und wer regelmäßig kommt, kann damit sogar chronisch Probleme langfristig in den Griff bekommen.