Rasieren geht freilich auch fix, tut nicht weh, man macht es quasi nebenbei unter der Dusche. Die wenigsten achten dabei auf pflegende Nachsorge – und noch schlimmer: um ungeliebte Makel wie Damenbart, Flaum an den Wangen oder ziellos wuchernde Augenbrauen kümmert man sich gar nicht oder höchstens halbherzig. Abgesehen davon findet jede Rasur – ganz gleich wie viele „Präzisionsklingen“ und „Aloe Vera Streifen“ am Rasierer prangen – nur oberflächlich statt. Rasieren bedeutet täglichen Stress für die Haut, Nassrasierer sind ein Bakterienherd und kosten, wenn man sie denn vorbildlich wechselt, eine Menge Geld.
Es gibt Regionen auf der Welt, dort ist die Körperhaarentfernung seit langem Tradition und wird entsprechend effizient und natürlich betrieben. Die beliebtesten und schonendsten Methoden beruhen auf Wachsbasis. Klingt gut, soft und fühlt sich bald – nach drei bis vier Behandlungen im Abstand von jeweils vier Wochen gewöhnt sich die Haut an die Reizung und wird schmerzresistenter – sehr gewohnt und verführerisch an.
Die wichtigsten Merkmale des Waxings sind schnell umrissen. Die Haare werden samt Wurzel aus dem Follikel in der Haut herausgerissen. – Ja, das spürt man. Aber wer schon mal beim Rasieren an einem eingewachsenen Haar hängen geblieben ist, hat mehr gelitten. Zur Schmerzvorbeugung unterzieht der Profi die zu behandelnden Stellen einer Vorbehandlung, die Haut und Haare schön geschmeidig macht.
Waxing kann in kalter und warmer Form stattfinden. Per Streifen oder flüssig aufgetragen gibt es tatsächlich von diversen Gesichtsregionen bis zu den Pobacken und tiefer liegenden Arealen jeweils spezielle Wachsarten. Die sind im Vorfeld superhygienisch aufbewahrt. Im Nachgang wird die Haut gekühlt, beruhigt (meist mit natürlichem Aloe Vera) und für daheim noch ein Pflegeprodukt mitgegeben.
Da beim Waxing die Haare mindestens vier Millimeter (also bis zu vier Wochen) gewachsen sein sollten und eine gewisse Stärke benötigen, denken manche Frauen, dass sie kurz vorm nächsten Termin aussehen wie ein süßes Äffchen. Falsch, denn die scheinbar gleichmäßige Körperbehaarung unterliegt diversen Wachstumszyklen, ein Pelz bleibt damit aus. Außerdem geben einige Follikel durch die regelmäßige Behandlung irgendwann auf. Sie lassen dann keine neuen Haare mehr sprießen. Wie so oft bei Beauty-Themen macht die Treue zur Anwendung den langfristigen Erfolg aus.
Die Hemmnis vor dem ersten Termin ist für Frauen übrigens weitaus geringer als für Männer. Aus einem einfachen Grund: Die allermeisten Spezialisten für Waxing sind selbst weiblich, sehr empathisch und rücksichtsvoll. Wer keine Lust hat, im Studio auf Männer zu treffen, der sucht sich einfach auf Treatwell ein reines Frauenstudio aus.